Wässerwiesen gegen Klimawandel: Traditionelle Kulturtechnik gewinnt neue Bedeutung
Pressemitteilung
Nr. 25/09

Fachtagung in Forchheim stellt Potenziale vor
Die Wässerwiesen halten Wasser in der Landschaft. Diese traditionelle Bewirtschaftungstechnik der Wiesenbewässerung kann die Folgen der Dürreperioden abmildern und gleichzeitig Hochwasserereignisse abpuffern. Angesichts zunehmender und intensiver Wetterextreme sind für das Wassermanagement kreative und nachhaltige Lösungen gefragt. Die traditionelle Wiesenbewässerung wurde vielerorts aufgegeben, aktuell erfährt sie jedoch eine neue Aufmerksamkeit. Im Jahr 2023 wurde die „Traditionelle Bewässerung“ von der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe erklärt.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und Forchheims Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein halten die Eröffnungsreden. Staatsminister Glauber setzt sich für den Erhalt dieser alten Bewässerungsform ein: "Die Tradition der Wiesenwässerung hat bei uns im niederschlagsarmen Oberfranken schon im Mittelalter dazu beigetragen, stabile und bessere Erträge zu sichern. Wässerwiesen sind echte Multitalente. Mit der Wiesenwässerung schaffen wir wertvolle Lebensräume, erhöhen den Wasserrückhalt in der Landschaft und schützen unser Grundwasser. Zudem sorgen die Wässerwiesen für bessere Erträge in der Landwirtschaft.“ Auch Oberbürgermeister Kirschstein unterstützt die nachhaltige Nutzung der Wässerwiesen, insbesondere weil sie den Herausforderungen des Klimawandels entgegenwirkt.
Die Fachtagung „Potenziale alter Kulturtechniken im Klimawandel: Wässerwiesen gegen Trockenheit und Hitze“ der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Zusammenarbeit mit der Stabstelle Wassermanagement der Stadt Forchheim und dem Internationalen Zentrum der Traditionellen Bewässerung (IZTB) stellt im Pilatushof in Forchheim die Einsatzbereiche und die Methoden dieser alten Kulturtechnik vor. Praxisbeispiele und Tipps sollen zum Nachahmen anregen und dem Fachpublikum die Möglichkeit bieten, sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und neue Ansätze zu entdecken. Auf dem Programm stehen der Besuch der Ausstellung „Schöpfräderwerkstatt“ und eine Exkursion. Sie führt zu einer sogenannten Wässergewanne. Dabei handelt es sich um gewässerte Wiesen, die Teil eines übergeordneten Bewässerungssystems sind.
Seit dem Mittelalter hat sich die Bewirtschaftungsmethode bewährt. Über Gräben werden die Wiesen be- und entwässert. Pflegepläne helfen den naturschutzfachlichen Wert zu sichern. In den Gräben zwischen Schilf und Binsen leben Vögel wie die Rohrammer und das Schwarzkehlchen. Auch die strukturreichen Wässerwiesen selbst zeichnen sich durch eine hohe Artenvielfalt aus.
An der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege liegen im Jahr 2025 die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landschaft im Fokus. Die extremen Wetterereignisse stellen neue Anforderungen an das Wassermanagement. Für wasserrückhaltende Strukturen lohnt sich häufig ein Blick auf traditionelle Methoden der Landnutzung. Wässerwiesen sind das beste Beispiel dafür.
Bild: Wässerwiese bei Forchheim © Ralf Rödel / Stadt Forchheim
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