Checkliste für alle bayerischen Schmetterlingsarten

Der Schwarze Bär (Arctia villica) ist ein farbenprächtiger Nachtschmetterling, der in Bayern nur noch in einer einzigen Region im Donautal vorkommt (Foto: Peter Lichtmannecker, Münchner Entomologische Gesellschaft).
(MO) Mit mehr als 3.200 Arten stellen die bayerischen Schmetterlinge fast 10 Prozent der gesamten Tierarten Bayerns. Nun haben zwei Experten diese in einer detaillierten Checkliste erfasst und erstmals sowohl deren räumliche wie zeitliche Verbreitung im Freistaat aufgeschlüsselt. Das Werk ist das bisher umfassendste seiner Art und befindet sich taxonomisch auf dem neuesten Stand; die umfangreiche Kommentierung aller identifizierten Schmetterlinge durch die Autoren ist einzigartig für Faunenlisten dieser Größenordnung.
Die Erforschung der heimischen Schmetterlinge hat in Bayern Tradition und lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Neben hauptberuflichen Entomologen haben vor allem wissenschaftlich arbeitende Privatpersonen hierzu beigetragen. „Ohne das Engagement dieser zahlreichen ´Fachamateure´ und ihre beeindruckende Publikationsleitung wären die bayerische Schmetterlingsfaunistik und unsere Checkliste längst nicht auf dem hier präsentierten Stand“, heißt es im einführenden Teil des Werkes. Den Beweis dafür, welch unschätzbaren Wert das Fachwissen und Engagement von Fachamateuren sowie deren Zusammenarbeit mit professionellen Wissenschaftlern darstellt, liefern just die beiden Autoren des nun vorgelegten Schmetterlingskatalogs: Dr. Andreas H. Segerer ist an der Zoologischen Staatssammlung München (ZSM) für die Kleinschmetterlinge zuständig; dagegen arbeitet Alfred Haslberger, der ein Studium der Pharmazie absolviert hat, hauptberuflich als Krankenhausapotheker in Traunstein und ist in seiner Freizeit ehrenamtlich als Entomologe am ZSM tätig. Auch an den Daten, die in die Checkliste eingeflossenen sind, haben Fachamateure wesentlichen Anteil: Das 340 Seiten umfassende Werk wurde von der Münchner Entomologischen Gesellschaft als Supplementum-Band herausgegeben; an den Druckkosten haben sich die Bürgervereinigung Obermenzing e.V. und die Crocallis-Stiftung beteiligt, die sich unter anderem der Förderung der wissenschaftlichen Entomologie verschrieben hat.