Vögel als Schnellindikatoren für wertvolle Agrarlandschaften

Die Grauammer (Emberiza calandra) ist ein typischer Vogel der Feldflur mit eingestreuten Gehölzen. In Zentralitalien ist er ein Charaktervogel für wertvolles Agrarland (Foto: piclease/Stefan Ott).
(Andreas Zehm) Untersuchungen aus Italien zeigen, dass wertvolle Agrarlandschaften anhand von wenigen Vogelarten mit geringem Aufwand schnell und einfach erhoben und beurteilt werden können. Damit ist ein großflächiges Monitoring der Entwicklung der Agrarlandschaft möglich.
Der der Untersuchung zugrunde liegende „High Nature Value Farmland-Indikator“ ist einer von 35 EU-Indikatoren zur Betrachtung der Biodiversität im Rahmen der gemeinsamen EU-Agrarpolitik. Ziel ist es, extensiv bewirtschaftete Agrarregionen mit hohen Anteilen naturnaher Vegetation zu finden, die seltenen Arten Lebensraum bieten. Somit sollen die für diese Regionen „typischen“ Landschaften erhalten und der Artenrückgang gestoppt werden.
Mit ihrer Untersuchung in Zentralitalien gelang es den Wissenschaftlern nun anhand einer kleinen Anzahl von Singvogelarten, wertvolle Agrarlandschaften mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 80 % zu identifizieren. Nur vier Vogelarten waren im italienischen Beispiel notwendig, um wertvolle Agrarregionen sicher zu identifizieren: Amsel (Turdus merula), Italiensperling (Passer italiae), Dorngrasmücke (Sylvia communis) und Grauammer (Emberiza calandra).