Hohes Biodiversitätsbewusstsein in der Land- und Forstwirtschaft: Wie eine Trendwende beim Biodiversitätsschutz gelingen kann
(Marion Mehring, Nadine Leichter) Land- und Forstwirt:innen in Deutschland haben in ihrer Mehrheit ein ausgeprägtes Problembewusstsein für den Verlust der Artenvielfalt und möchten einen Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten. Bei der Umsetzung von Maßnahmen sehen sie sich jedoch hohen Hürden gegenüber. Das zeigt die Studie „Zielvorstellung Biodiversität – Biodiversitätsbewusstsein in der Land- und Forstwirtschaft“, für die rund 500 Landwirt:innen und 500 Forstwirt:innen befragt wurden.
Die biologische Vielfalt ist auch in Deutschland stark zurückgegangen. Die Gründe dafür sind vielfältig, als eine der Hauptursachen gilt jedoch eine nicht nachhaltige Landnutzung. Etwa 50 % der Flächennutzung in Deutschland entfallen auf Landwirtschaft und knapp 30 % auf Wälder. Land- und Forstwirt:innen sind deshalb zentral für den Wandel hin zu einer biodiversitätsfreundlichen Bewirtschaftung von Äckern, Wiesen und Wäldern. Aber wie ist die Haltung von Land- und Forstwirt:innen gegenüber Biodiversitätsschutz, wie ihr Wissen um Artenvielfalt und welche Werte sind für sie handlungsleitend? Hier setzt die von der BMBF(Bundesministerium für Bildung und Forschung)-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) in Auftrag gegebene und vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) durchgeführte Studie an. Die Studie zeigt neben repräsentativen Einstellungen auch die Schwierigkeiten und Herausforderungen in der Land- und Forstwirtschaft für ein biodiversitätsfreundliches Handeln auf.