Mehrkosten für die Biodiversität aufdecken

Im Gegensatz zu den gängigen Rotationsmähwerken wie im Foto sind Balkenmähwerke die vom Naturschutz bevorzugten Maschinen, denn sie verringern die Insektenverluste bei der Mahd und tragen deswegen zum Artenerhalt bei (Foto: Ktine01/pixabay).
(Sonja Hölzl) Balkenmähwerke verringern die Insektenverluste bei der Mahd und tragen so zum Artenerhalt bei. Ein Praxisversuch zeigt nun in einem Kostenvergleich zwischen Balken- und Rotationsmähwerken, dass die naturschutzfreundliche Bewirtschaftung in Anschaffungs-, Unterhaltungs- und Arbeitskosten teurer ist und die Gesamtkosten doppelt so hoch sind. Obwohl die Ergebnisse nicht pauschal auf jeden Betrieb übertragbar sind, verdeutlichen sie, dass wohl Anpassungen (Anreize, Technik) nötig sind, um insektenfreundliche Mahd breiter umzusetzen.
Extensives Grünland ist ein wertvoller Lebensraum für viele Arten. Die Mahd sollte daher möglichst insektenfreundlich durchgeführt werden. Dafür wird im Naturschutz zu einem Balkenmähwerk statt einem konventionellen Rotationsmähwerk gegriffen, um die Insektenverluste gering zu halten (VAN DE POEL & ZEHM 2014). Welche Mehrkosten dies mit sich bringt, wurde nun in einem Praxisversuch auf zwei Betrieben in Brandenburg (Netzwerk Schäfer schützen) ermittelt (SAURMA-JELTSCH 2022). Zwar können die Ergebnisse je nach Betriebs- und Standortbedingungen anders ausfallen, in beiden Fällen war die Verwendung des Doppelmessermähwerks jedoch doppelt so teuer. Die Berechnung basiert auf der Annahme, dass für eine Dauer von 10 Jahren 45 Hektar pro Jahr bewirtschaftet werden und die Kosten linear abgeschrieben werden. Einbezogen wurden Fix- und variable Kosten für Anschaffung und Anwendung von Technik (Mähwerke) und Zubehör (Messersätze, Schleifgeräte) sowie Arbeitskosten. Für die Arbeitskosten wurde ein Stundenlohn von 30 Euro angesetzt.
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