„Bremsenfallen“ – ein überflüssiger (und wahrscheinlich illegaler) Beitrag zum Insektensterben

Kommerzielle Bremsenfallen werden inzwischen öfter an Pferdehöfen und -wiesen eingesetzt (Foto: Nina Jäckel).
(Nina Jäckel) Kommerzielle Bremsenfallen finden schon seit einigen Jahren gehäuft auf Pferdewiesen und -höfen ihren Einsatz. In meiner Masterarbeit habe ich die Selektivität der Fallen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Bremsen nur einen geringen Anteil der gefangenen Biomasse an Insekten ausmachen und die Fallen somit eine negative Wirkung auf die Biodiversität haben können.
Immer häufiger habe ich auf Pferdehöfen und in deren direkten Umgebung sogenannte Bremsenfallen entdecken können. Sie bestehen aus einem schwarzen Ball mit darüber gespanntem Netz. Die Konstruktion hängt frei beweglich an einem Metallstab. Der Ball heizt sich in der Sonne auf und wird durch den Wind bewegt, sodass blutsaugende Fluginsekten ihn für einen Wirt halten, und so angelockt werden. Sie werden anschließend über das Fangnetz in den darüberliegenden Fangbehälter geleitet und verenden dort. Ziel ist es, die Pferde vor unangenehmen Bremsenbissen zu schützen.
Das System der Bremsenfalle gleicht dem der Malaise-Falle, die nachgewiesen unselektiv fängt und infolgedessen nach § 39 Bundesnaturschutzgesetz genehmigt werden muss. Ich untersuchte, ob die Bremsenfalle, für die in der Praxis nur selten eine Genehmigung eingeholt wird, selektivere Fangergebnisse hervorbringt oder ob diese mit denen der Malaise-Falle gleichzusetzen sind.