Hier finden Sie aktuelle Ergebnisse, Publikationen und Ereignisse aus Wissenschaft und Naturschutz. Die hier vorveröffentlichten Kurznachrichten werden zweimal jährlich in der Zeitschrift ANLiegen Natur zusammenfassend publiziert.

Im Klimaschutzprogramm Bayern 2050 werden Moore renaturiert. Dadurch verbessert sich nicht nur unsere Klimabilanz, auch viele Arten profitieren davon. Hier das Scheiden- Wollgras – eine Zielart der Hochmoorrenaturierung (Foto: Richard Schöttner).
Giorgio Demartin, Richard Schöttner, Cornelia Siuda, Veronika Feichtinger, Robert Hofmann und Manfred Scheidler
https://doi.org/10.63653/kslu2161
Über das Klimaschutzprogramm Bayern 2050 (KLIP 2050) werden auch Moore renaturiert, um Treibhausgas einzusparen. Projektmitarbeiter („KLIP-Manager“) an den höheren Naturschutzbehörden in den fünf moorreichen Regierungsbezirken bringen diese Renaturierungen voran. Die Förderkulisse des Programms ist sehr weit gefasst. Zwei Kriterien sind jedoch wesentlich: Organischer Boden und Klimarelevanz. Grundlegendes Ziel ist es, den moortypischen Wasserhaushalt und die standorttypische Vegetation wieder zu etablieren. Die „KLIP-Manager“ setzen die Moorschutzmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den unteren Naturschutzbehörden und örtlichen Trägern um. Beispiele verdeutlichen die bisherige erfolgreiche Vorgehensweise. Wir diskutieren, wie der Moorschutz noch besser und effizienter gestaltet werden kann, um den Herausforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden.
Summary
Mire Restoration in Bavaria by “KLIP 2050”
The climate protection program 2050 (KLIP 2050) in Bavaria also restores mires to save greenhouse gas. Project employees („KLIP managers“) and higher nature conservation authorities in the five bog-rich government districts push this renaturation-process forward. The field of funding of the program is very broad. However, two criteria are essential: organic soil and climate relevance. The basic goal is to re-establish the bog water balance and the vegetation typical of the location. The „KLIP Managers“ implement the moor protection measures in cooperation with the lower nature conservation authorities and local agencies. Examples from the moor-rich government districts illustrate the successful approach to date. We discuss how bog protection can be designed better and more efficiently in order to meet the challenges of climate protection.
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Veröffentlicht am 20. Februar 2020
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Blick über die „Schorner Röste“ mit Schorn; im Hintergrund der bewaldete Moosrand (Alle Fotos: Ulrich M. Sorg).
Günter Kraus und Ulrich M. Sorg
Klimaschutz in bayerischen Niedermooren am Scheideweg? Ein Ausblick zur Zukunft der Schorner Röste
Nach vielen gelungenen Renaturierungen in Hochmooren müssen jetzt die Treibhausgase aus den Niedermooren reduziert werden. Hierbei gilt es auch einige Interessenskonflikte zu überwinden. In nordschwäbischen Niedermooren gelangen dazu erste Leuchtturmprojekte. Im Neuburger Donaumoos setzt sich die regionale Interessensgemeinschaft Schorner Röste für ein erstes Torfkörperschutzgebiet ein. Sie fordert Landes- und Kommunalpolitiker dazu auf, die nötigen organisatorischen und finanziellen Weichen zu stellen.
Summary
Climate protection in Bavarian fens at the crossroads? An outlook on the future of the “Schorner Röste”
After a number of successful renaturated raised bogs, the greenhouse gases from the fens must now be reduced. Therefore some conflicts of interest must be overcome. In northern Swabian fens, first lighthouse projects are successfull. In the Neuburger Donaumoos however, the regional interest group Schorner Röste is campaigning for a first peat body protection area. It calls on state and local politicians to make the necessary organizational and financial decisions.
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Veröffentlicht am 20. Februar 2020
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Die angepasste Pflege einer Straßenböschung zeigt Erfolge (Foto: LPV Passau e. V.).
Carmen Vidal und Franz Elender
Biodiversitätsprojekt „Blühendes Passauer Land“
Im Biodiversitätsprojekt „Blühendes Passauer Land“ des Landkreises Passau werden seit gut zehn Jahren erfolgreich artenreiche Lebensräume für Wildbienen und andere Insekten geschaffen und vernetzt. Davon profitieren wiederum auch Vögel und Fledermäuse, die auf ein reichhaltiges Nahrungsangebot angewiesen sind. Kommunen, Bauhöfe und Privatpersonen sind eingebunden und engagieren sich so für den Naturschutz.
Summary
The Biodiversity Projekt “Blühendes Passauer Land”
In the Biodiversity Project „Blühendes Passauer Land“ of the district of Passau, for about 10 years species-rich habitats for wild bees and other insects are created and networked. This in turn benefits also birds and bats, which depend on a rich food supply. Municipalities, construction yards and citizens are involved and are thus committed to nature conservation.
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Veröffentlicht am 18. Februar 2020
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Titelbild des Booklets „Ziegen“.
(Bettina Burkart-Aicher) Belege für die Haltung von Ziegen in Mitteleuropa existieren ab etwa 7.000 v. Chr., Ziegen zählen weltweit zu den ältesten Haustierrassen. Im deutschsprachigen Raum wird heutzutage ein Großteil der Ziegen in der Landwirtschaft und zunehmend in der Landschaftspflege gehalten. Ziegenbeweidung ist eine optimale Erstpflegemaßnahme für Trockenrasen, steile Hänge und andere von einer Verbuschung bedrohte Trockenstandorte. Sie eignen sich aber auch sehr gut für die Beweidung von Standorten, auf denen Rinder, Pferde und Schafe kein ausreichendes Futter finden würden oder die für diese zu steil beziehungsweise zu felsig sind.
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Veröffentlicht am 18. Februar 2020
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Titelbild des „Praxisleitfadens Ziegenbeweidung“.
(Bettina Burkart-Aicher) Bereits 2007 wurden im Unteren Saaletal (Sachsen-Anhalt) erste Flächen zur Beweidung mit Ziegen eingerichtet. Mit Fördermitteln aus dem ELER-Fonds (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) vom Land Sachsen-Anhalt und der Heidehofstiftung konnte die Hochschule Anhalt ein Modellprojekt mit rotierenden Ziegenweiden entwickeln. Aktuell werden 16 Flächen im Unteren Saaletal mit Ziegen, teilweise gemeinsam mit Schafen, beweidet. Die Flächen befinden sich in Natura 2000-Gebieten und weisen eine noch artenreiche Trockenrasen-Flora und -Fauna auf, die aber durch stark verbuschte Strukturen in zum Teil extremer Steillage und durch Vergrasungen akut bedroht ist.
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Veröffentlicht am 18. Februar 2020
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Mehr als 300 Teilnehmer folgten der Einladung der ANL zum Fachsymposium „Insektenschwund – Wege aus der Krise“ (Foto: Melanie Schuhböck/ANL).
Gerti Fluhr-Meyer und Katharina Stöckl-Bauer
Insektenschwund – Wege aus der Krise: Bericht über ein internationales Fachsymposium
Das Insektensterben hat sich beschleunigt – aber was daraus folgt, darüber herrscht noch Unklarheit. Dies ist der beunruhigende Befund eines Fachsymposiums, das zum Abschluss des Schwerpunktjahres 2019 „InsektenVielfalt“ der ANL am 5. Dezember 2019 im Münchner Schloss Nymphenburg stattfand. Mehr als 300 Wissenschaftler, Verbandsvertreter, Landwirte und Interessierte diskutierten, wie eine Trendwende im Insekten- und Artenschutz gelingen kann. Die abschließende Podiumsdiskussion zeigte einmal mehr, wie schwierig und wichtig der Dialog zwischen den einzelnen Akteuren im Insektenschutz ist.
Summary
Insect Loss – Ways out of the Crisis: Report on an International Symposium
Insect loss has accelerated – but the next steps are still unclear. This is the worrying finding of a specialist symposium that took place on 5 December 2019 in the Nymphenburg Palace in Munich. More than 300 scientists, association representatives, farmers and other interested parties discussed how a turnaround in insect and species protection can be successful. The final panel discussion once again showed how difficult and important the dialogue between the individual actors in insect protection is.
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Veröffentlicht am 12. Februar 2020
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Ines Langensiepen leitet seit Ende 2019 das neu gegründete Bayerische Artenschutzzentrum am Landesamt für Umwelt (Foto: Marie Pröpper).
Paul-Bastian Nagel
Interview mit Ines Langensiepen
Leiterin des Bayerischen Artenschutzzentrums am Landesamt für Umwelt
Angesichts des Rückgangs der Artenvielfalt, hat die Bayerische Staatsregierung die Naturoffensive Bayern gestartet. Ein Kernelement des Maßnahmenpakets ist die Einrichtung des Bayerischen Artenschutzzentrums (BayAZ). Seit Oktober 2019 leitet Ines Langensiepen, bisher Referatsleiterin im Referat „Fachgrundlagen Naturschutz“ am Landesamt für Umwelt, das BayAZ. Wir wollten von ihr wissen, wie die Ziele umgesetzt werden sollen und welche Chancen und Herausforderungen Sie dabei sieht.
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Veröffentlicht am 12. Februar 2020
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Männliche Kreuzotter (Vipera berus) beim Sonnenbad am Kanaldamm im Projektgebiet Eibacher Forst (Nürnberg; Foto: Karsten Horn).
Karsten Horn, Richard Podloucky und Günter Hansbauer
Das „Artenhilfsprogramm Kreuzotter“ in Bayern
Die Kreuzotter (Vipera berus), einstmals in Bayern weit verbreitet, ist heute stark gefährdet. Im Jahr 2003 startete das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) daher ein „Artenhilfsprogramm (AHP) Kreuzotter“. Dieses begann mit einem Pilotprojekt im Fichtelgebirge und wurde in den Folgejahren mit zahlreichen weiteren Projekten und verschiedenen Akteuren in anderen Landesteilen Bayerns fortgesetzt. Die dabei erarbeiteten Schutzmaßnahmen wurden in Kooperation mit lokal zuständigen Institutionen erfolgreich umgesetzt. Bayernweit wurden bislang über 115 Projekte für die Art durchgeführt, deren wesentliche Zielsetzungen und Ergebnisse in vorliegendem Beitrag zusammenfassend dargestellt sind.
Summary
Species aid program Adder in Bavaria
The Adder (Vipera berus), once widely spread in Bavaria, has become a highly endangered species. This was the reason to start a „species support programme (AHP) Adder“ in 2003 initiated by the Bavarian Environment Agency (LfU). For this, a pilot project was established in the Fichtel Mountains, which was followed by numerous additional projects in other parts of Bavaria involving various actors in subsequent years. Within the framework of the species support program, proposals for effective protection measures for the Adder were developed and implemented in cooperation with locally responsible institutions. So far, more than 115 projects have been carried out for the species throughout Bavaria. The key aims and results are summarized in this article.
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Veröffentlicht am 05. Februar 2020
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Aufgrund deutlicher Bestandsrückgänge in Bayern wird die Zauneidechse aktuell als gefährdet eingestuft (Foto: Wolfgang Völkl).
Günter Hansbauer
Fortschreibung der Roten Listen Amphibien und Reptilien für Bayern
Für Amphibien und Reptilien hat das Landesamt für Umwelt die Rote Liste (RL) gefährdeter Arten aktualisiert. Die Ergebnisse zeigen, dass 60 % der Amphibien und 90 % der Reptilien gefährdet sind. Damit weisen beide Artengruppen insgesamt einen negativen Bestandstrend auf. Die Auswertung verdeutlicht den Handlungsbedarf für Schutzmaßnahmen für diese Arten.
Summary
Update of the Red Lists of Amphibians and Reptiles for Bavaria
The Bavarian Environment Agency has updated the Red Lists (RL) of endangered species for amphibians and reptiles. The results show that 60 % of the amphibians and 90 % of the reptiles are endangered. Both species groups show a negative population trend overall. The evaluation clarifies the need for action for protective measures for these species.
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Veröffentlicht am 05. Februar 2020
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Wassergesättigter Hochmoor-Torfstich mit Sonnentau (Drosera intermedia; Foto: Matthias Drösler).
Matthias Drösler und Michael Kraut
Klimaschutz durch Moorschutz – im Klimaprogramm Bayern (KLIP 2020/2050)
Moore sind in Mitteleuropa seit der letzten Eiszeit aufgewachsen und erreichen Mächtigkeiten bis über 10 Meter. Sie sind die terrestrischen Ökosysteme mit dem höchsten Kohlenstoff-Pool pro Fläche. Durch Entwässerung und auch den Klimawandel wird dieser Pool freigesetzt und belastet das Klima. Moorschutz, Wasserstandsanhebung und Moorrenaturierung sind daher nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht sinnvoll, sondern können auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Im Rahmen des KLIP 2020 und dem in 2015 überarbeiteten KLIP 2050 werden seit 2008 Moorrenaturierungen in Bayern zum Klimaschutz durchgeführt. Mittlerweile sind dadurch über 115.000 t CO2-Äquivalente eingespart worden. Auf einen üblichen Wirkzeitraum von 50 Jahren berechnet, ist die Moorrenaturierung eine sehr günstige Klimaschutzmaßnahme mit CO2-Vermeidungkosten von deutlich unter 50 Euro pro t CO2. Auch wegen den Synergien mit den anderen Schutzgütern sind die Maßnahmen ein Erfolg. Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Moore können hierzu als biologische Senken beitragen.
Summary
Climate Protection through Moor Protection – in the Climate Program Bavaria (KLIP 2020/2050)
Mires grew up in Central Europe since the last ice age and reach thicknesses of over 10 meters. They are the terrestrial ecosystems with the highest carbon pool per area. Drainage and climate change release this pool and contribute to the climate impact. Mire protection, water level elevation and peatland restoration are therefore not only sensible from a nature conservation point of view, but can also make a valuable contribution to climate protection. As part of the KLIP 2020 and the KLIP 2050, revised in 2015, peatland restoration in Bavaria has been carried out since 2008 to protect the climate. This has meanwhile saved over 115,000 t of CO2 equivalents. Calculated for a typical effective period of 50 years, bog restoration is a very favorable climate protection measure with CO2 avoidance costs of well below Euro 50 per t CO2. Also because of the synergies with the other protected goods, the measures are a success. Bavaria has set itself the goal of becoming carbon neutral by 2050. The peatlands should contribute to climate protection as biological sinks.
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Veröffentlicht am 28. Januar 2020
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