Artenreiche Landwirtschaft fördert Ökosystemleistungen ohne Ertragseinbußen

Arten- und Strukturreiche Produktionsflächen liefern diverse Ökosystemleistungen und Erträge müssen nicht zwingend geringer werden (Foto: Hermann Falk/piclease).
(Monika Offenberger) Biodiversität steigert die Leistungsfähigkeit von Ökosystemen – und zwar auch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Diesen Zusammenhang bekräftigt nun eine Auswertung von mehr als 6.000 wissenschaftlichen Studien über unterschiedlich bewirtschaftete Agrarflächen. Das Fazit der globalen Metastudie: Anbausysteme mit vielfältigen Kulturpflanzen, diverser Wildflora und -fauna und/oder reichhaltigem Bodenleben erbringen auf vergleichbaren Flächen bessere Ökosystemleistungen und überwiegend höhere Erträge als weniger diverse Bewirtschaftungsformen.
Zur Erzeugung von Agrarprodukten werden weltweit immer mehr Flächen immer intensiver bewirtschaftet – mit dramatischen Folgen für das Leben auf unserem Planeten: So zählt die Agrarwirtschaft heute zu den entscheidenden Treibern von Artenschwund, Trinkwasserknappheit, Bodenerosion, Umweltverschmutzung und Erderwärmung. Längst gibt es umweltschonende und nachhaltige Formen der Landbewirtschaftung, die auf eine Steigerung der Artenvielfalt – sowohl der Kulturpflanzen, als auch der angestammten Organismen – abzielen. Denn bekanntlich wächst durch die Anzahl der Arten und ihrer Interaktionen auch die funktionelle Biodiversität von Ökosystemen, die sich in vielfältigen Leistungen ausdrückt.