Die Amphibien und Reptilien Europas
(AZ) Es hat sich viel getan im Reich der Amphibien und Reptilien! Das merkt schnell, wer in dem über 700 Seiten umfangreichen Werk alte Bekannte wie Triturus alpestris oder den Teichfrosch sucht. Nicht nur, dass zahlreiche Arten neu benannt wurden, nein, sie rutschten durch die strikt alphabetische Reihung nach wissenschaftlichem Namen auch noch an Stellen, an denen man nie suchen würde. So lernt man durch intensives Blättern entweder schnell weite Teile des Buches kennen oder behilft sich mit einem rettenden Blick auf die letzte Seite mit einem Register der früheren Namen. Zudem sind viele „Arten“ derweil aufgeteilt worden und hören inzwischen in manchen Regionen Europas auf völlig andere Namen. Doch genau in diese gefühlte Unordnung bringt das Buch, das erstmals alle 280 in Europa und auf den angrenzenden atlantischen Inseln vorkommenden Amphibien- und Reptilienarten ausführlich vorstellt, endlich mal wieder Ordnung. Damit ist das Werk allein schon als aktuelle Namens- und Zuordnungs-Referenz äußerst wertvoll.
Die Kombination aus ausführlichen Informationen zu Kennzeichen, Unterarten und Verwechslungsarten sowie „Differenzialkarten“ und sehr guten Abbildungen ermöglicht zudem die sichere Bestimmung der Tiere. Schade nur, dass natürlich immer nur eine Färbungs-/Mustervariante abgebildet werden kann, da sonst der Umfang des Buches explodiert wäre. Gerade anhand der „Differenzialkarten“ ist bei Komplexen, wie dem Schlammtaucher-, Kammmolch- und Laubfrosch-Komplex, hilfreich zu erkennen, wo welche Art anzutreffen ist. Bei manchen Insel-Arten hätte auch die alleinige Nennung des Eilandes ausgereicht, doch insgesamt ist zu bedauern, dass nicht immer eine Karte gegeben ist, sodass man beispielsweise bei der Differenzierung von iberischen Gebirgseidechsen (Gattung Iberolacerta) sehr stark auf gute Geografie-Kenntnisse angewiesen ist.