Gärten des Grauens
(Katharina Söldner und Luis Schmidt) War sie nicht mal prachtvoll, unsere deutsche Gartentradition? Die Naturentfremdung des heimischen Begleitgrüns jagt wie ein Virus durch das Land. Stone Garden: Angriff der „Schottersteine“!? Wo noch vor kurzem wenigstens ein paar Blumen fröhlich blühten, herrscht heute der geschotterte Palisadenkiesweg. Unsere Gartenbesitzer haben ein Problem! Und das ist die Angst vor dem Chaos, der Unordnung oder auch einfach der Arbeit.
Genau diese traurige Problematik präsentiert Ulf Soltau in seinem Bilderband „Gärten des Grauens“ – unverblümt und mit sarkastischen Kommentaren versehen. Der abstruse Trend wird anhand von über 100 Beispielen veranschaulicht: Eine unansehnliche Steinwüste folgt der nächsten. Statt zu verurteilen, analysiert der Autor das Zeitgeschehen gesellschaftskritisch und betreibt im Vorwort fachliche Aufklärung. Als Ursache für den Vormarsch der Kiesel sieht Soltau den Druck von außen, einen gepflegten Garten haben zu müssen. Jedoch wird nach kurzem Auseinandersetzen mit dem Thema schnell deutlich, dass ein Schottergarten, entgegen der Werbeversprechen von Anbietern, keineswegs pflegeleicht ist. Die Natur suche sich selbst in diesen Gegebenheiten ihren Weg, welchem unter viel Aufwand und Einsatz von Chemikalien entgegengewirkt wird.