Ausgleichsmaßnahmen können Verluste alter Lebensräume nur schwer kompensieren

Die Wiederherstellung von Lebensräumen ist oft nur in langen Zeiträumen möglich. Beispielsweise fehlen diesem restituierten Gipssteppen-Lebensraum Mittelfrankens auch nach 15 Jahren und aktivem Einbringen von Arten noch die meisten charakteristischen Erdflechten-Arten (Foto: ecoline/Andreas Zehm).
(European Commission; AZ) Eine aktuelle Metastudie zeigt, dass Ausgleichsmaßnahmen nur begrenzt zum Erhalt der Biodiversität beitragen können, wenn alte Lebensräume betroffen sind. Zeiträume von (weit) über 100 Jahren sind nötig, um eine weitgehend vergleichbare Artenausstattung wiederherzustellen.
In einer weltweiten Metastudie wurden 108 Vergleichsstudien zur Artenausstattung von Ausgleichshabitaten einerseits und alten, gewachsenen Habitaten andererseits ausgewertet. Mit statistischen Modellen errechneten die Schweizer Wissenschaftler die Entwicklung der Artenvielfalt in den Ausgleichshabitaten anhand unterschiedlicher Biodiversitätsindices.
Die Ergebnisse zeigen, dass zumeist mehr als 100 Jahre vergehen, bis neu geschaffene Lebensräume alten, gewachsenen Vergleichshabitaten entsprechen. Darüber hinaus ist die tatsächliche Entwicklung der Ausgleichshabitate nur schwer prognostizierbar und mit großen Unsicherheiten verbunden.