Amphibien durch Pestizide gefährdet

Beim Schutz von Amphibien spielen – leicht nachvollziehbar – die Fortpflanzungsgewässer eine große Rolle. Allerdings muss auch die Landphase intensiv betrachtet werden, in der Amphibien (wie der Kammmolch, Triturus cristatus) beispielsweise Pestiziden aus der Landwirtschaft ausgesetzt sind (Foto: Kristin Meier, ZALF).
(AZ, Universiät Koblenz-Landau) Konsequenter Amphibienschutz muss auch mögliche Pestizidbelastungen der Landlebensräume betrachten. Die Sterblichkeitsraten durch Pestizidanwendungen können signifikante Effekte auf den Erhaltungszustand von in den Anhängen der FFH-Richtlinie gelisteten Arten haben und sollten sowohl bei der Managementplanung als auch bei der Gebietsausweisung berücksichtigt werden.
Die Bestände von Amphibien sind weltweit in den letzten Jahrzenten massiv zurückgegangen und viele Arten sind derweil stark gefährdet. Einen nicht zu vernachlässigenden Anteil an dem globalen Rückgang könnte der Einsatz von Pestiziden haben (Brühl et al. 2013). Bei Schutzmaßnahmen für Amphibien sind zumeist die Laichgewässer im Fokus, die zwar eine essentielle Lebensraumkomponente darstellen, aber letztendlich „nur“ den gleichen Stellenwert haben, wie die Landlebensräume. Gerade die Landlebensräume sind oft schwer abzugrenzen und durch eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzungen gekennzeichnet, oft auch durch Flächen konventioneller Landwirtschaft mit Pestizideinsatz.